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BeitragVerfasst: 10.06.2007, 23:46 
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auf meiner Suche nach exotischen Farben und Effekten im Eisen und Nichteisenbereich bin ich irgendwo auf den Hinweis Indium / Palladium 500/500 bzw 600/400 gestoßen. Diese spröde und kaum schmiedbare Legierung soll einen exotischen roten Farbton aufweisen (600/400 gelblich). Obwohl beide Metalle weiß sind.
Hat schon jemand dieses aloy gesehen?
Könnte mir jemand Tipps geben zum selbst Legieren?
Mein Ofen müsste (was ich so im Kopf habe) die Temperatur für Palladium schaffen. Der Schmelzpunkt von Indium ist sehr niedrig. Aber in diesem Bereich (Schmelzen / zusammenschütten) bin ich blutiger und rotglühender Anfänger.
Allgemeine Gold und Silber, Hoover, und andere konnten mir nicht weiterhelfen.

Freu mich schon RIESIG auf eine Antwort – Danke!
Thomas
:n27:


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Verfasst: 10.06.2007, 23:46 


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BeitragVerfasst: 11.06.2007, 07:50 
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Könnte mir jemand Tipps geben zum selbst Legieren?

Sei mir nicht böse, aber einem, wie Du selbst sagst blutigen Laien, Tips für die Herstellung von exotischen Legierungen zu geben, wenn selbst die Fachbebetrieben hier keine Erfahrungen haben, ist schon gewagt.

Aber frisch gewagt ist halb gewonnen. Probiere es einfach und berichte über die Ergebnisse hier.
Prinzipiell ist es sinnvoll das höherschmelzende Metall zuerst zu erhitzen und dann in kleinen Schritten das Indium zuzugeben.

Interessant ist auch Gold mit Aluminium und Eisen, es soll violett sein.

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von: Heinrich Butschal
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BeitragVerfasst: 11.06.2007, 21:51 
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Vielen Dank für diese sehr rasche Antwort, und noch dazu von Ihnen – und Ihrem guten Ruf in der Branche.

Ich hatte mich auch schon mit Metallurgen unterhalten, die konnten mir bei meinen ersten Versuchen zum Festkörperdiffussionsschweißen helfen (ich habe mein Licht vielleicht etwas zu weit unter den Scheffel gestellt – aber große Reden werden viel zu oft geschwungen).

Doch mit den oben erwähnten Fragen bin ich vermutlich auf schmelzen und verderben auf Versuche angewiesen.

Meine Suche nach Legierungen hat nicht nur optische Gründe, auch die Klangquallität spielt für mich eine Rolle (Gehäusedeckel bzw. Boden für eine Repetition an einer Armbanduhr mit ungewöhnlichem Auslöser.

Ihre Anregung mit dem "lila-Farbton" werde ich gerne aufgreifen.

Kurzum, sobald ich einige Photos mit einem wie auch immer gearteten Ergebnis schießen kann, stelle ich sie gerne hier im Forum ein.

MfG
Thomas


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BeitragVerfasst: 12.06.2007, 07:02 
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Goldschmiedemeister
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Da kommen wir der Sache schon näher. :-)
Als Resonanzboden verstehe ich das Interesse schon eher. Nur wenn man eine spröde Legierung dazu nimmt hat man enorme Probleme bei der Verarbeitung. Letztlich kann man den Deckel nur schleifen wie einen Stein. Gewinde schneiden oder verformen dürfte unmöglich sein.

Ich hatte einmal Experimente für Resonsanzkessel für Konzertoboen gemacht. Den weichsten und im unteren Bereich voluminösesten Ton hatten wir mit Feingold (weich und spezifisch schwer). Bessere Obertöne hatten wir mit hochgoldhaltigen härteren Legierungen, wie z.B. 750 Nickelweissgold.
Heute würde ich es mit Platin/Gold versuchen.

Der Vorteil ist die Verformbarkeit und das hohe spezifische Gewicht. In einem hat eine Teilnehmerin eine hochgoldhaltige Legierung mit Platin als Tiegel und weis nicht was sie damit anfangen soll.

Mit etwas Nickel zusätzlich könnte es gehärtet werden und dann kann ich es mir als guten Resonanzboden für einen weichen Klang mit vielen Obertönen gut vorstellen.

Aber auf den Versuch kommt es natürlich an.

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BeitragVerfasst: 14.06.2007, 14:13 
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Hallo Thomas, auch wenn ich keine praktische Erfahrung mit exotischen Legierungen habe möchte ich zumindest einen kleinen Teil Theorie beisteuern und wenn auch nur zur Anregung. Eine Legierung mit Gold, Aluminium und Eisen (Aluminiumgold) ist nicht die einzige Farbgoldlegierung die möglich ist. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem möglichen Farbspektrum:

  • Weißgold, Graugold
  • Rotgold, Orangegold, Roségold
  • Grüngold auch Kaliumgold (KAu4) oder Rubidiumgold gennant
  • Blaugold (engl. Blue Gold) auch Indigogold, Indiumgold oder Galliumgold genannt
  • Magentagold (engl. Purple Gold) auch Amethystgold, Purpurgold, Kaliumgold (KAu2) oder Aluminiumgold genannt
  • Schwarzgold auch Kobaltgold genannt
  • Braungold

Es gibt unzählige verschiedene Rezepturen und es kommen Jahr für Jahr neue Patentanmeldungen hinzu, wobei auch viele mit sehr großen Problemen behaftet sind. Beispielsweise ungenügende Materialeigenschaften, das diese z.B. zu Spröde sind und somit nicht geschmiedet werden können, ja sogar spontan instabil werden und zerfallen (z.B. bei Zinn als Zinnpest bekannt) oder die Färbung nur aus einer oberflächlichen Oxidschicht besteht (z.B. bei Braungold). Dies sind neben anderen Faktoren (hoher Schmelzpunkt, extreme Härte, legieren nur unter Luftabschluss/Schutzgas usw.) nur einige Gründe warum diese sich kaum in der Schmuckbranche etablieren konnten. So das solls erstmal gewesen sein. Wenn du fragen zu Rezepten hast werde ich gerne für dich recherchieren oder du fragst hier im Forum. Ich bin gespannt was du später zu berichten hast.

Gruß Frederik

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 Betreff des Beitrags: du treibst es ganz schön bunt
BeitragVerfasst: 15.06.2007, 00:38 
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Lieber Frederik,
vielen Dank für Deinen Beitrag, und den Querverweis auf Hr. Brepohl, meine Suche in dieser Richtung kam – bis ich auf dieses Forum kam etwas ins stoken (d.h. bei Hr. Predel, der Phasendiagramme, reckgrad usw. in Buchform bei Springer herausgebracht hat (von allen nur erdenklichen Legierungen ((u.a. InPd) aber auch zu einem Preis von um die 1200 euro (und das nur für einen unter vielen Bänden).
Und das alles von einem Physiker, der später darin keine Löcher bohren musste.

Für ein Gespräch mit Hr. Brepohl muss ich richtig ausgeschlafen sein (nicht wie zur Zeit), den da will ich nichts verpassen!

Nochmals Danke für die Anregungen, werde mich an dieser Stelle sicher noch des öfteren bemerkbar machen – nach einem Gespräch mit Hr Brepohl, oder zum Rezepte tauschen.
Wie sagte mein Mentor, G.G.Lange, tuhe gutes und singe darüber.


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