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Die letzten Beiträge des Themas - Hebelwirkung und das Grundverständnis beim Fassen
Autor Nachricht
  Betreff des Beitrags:  Re: Hebelwirkung und das Grundverständnis beim Fassen  Mit Zitat antworten
Genau!

Bei Massiven Siegelringen fräse ich mit einem Kugelfräser eine Rille ((statt dem einfeilen), und arbeite mir so eine Fasskante heraus.
Funktioniert hervorragend. :kleeblatt:
Beitrag Verfasst: 08.03.2019, 21:31
  Betreff des Beitrags:  Re: Hebelwirkung und das Grundverständnis beim Fassen  Mit Zitat antworten
Eine super Erklärung. Von meinem Vater habe ich noch gelernt dass er, wenn der Fassungsrand zu breit geworden ist und das niederdrücken zu schwer wurde, er zusätzlich den Rand immer wieder mal von aussen etwas schmäler gefeilt hat.
Beitrag Verfasst: 08.03.2019, 14:52
  Betreff des Beitrags:  Hebelwirkung und das Grundverständnis beim Fassen  Mit Zitat antworten
Heinricht hat mich gefragt ob ich einen meiner FB Beitrage auch hier hinterlassen könnte.

Der TO wollte eine Tropfenfassung herstellen, mit der Frage der Vorgehensweise.
Meiner Meinung nach fehlt einfach oft das Grundverständnis.

...dem Stein und dem Material ist es komplett egal wo man mit dem fassen anfängt, da im besten Fall das Material seitlich Richtung Stein verformt wird. Wichtig ist die Steinhöhe ( richtig hoch justiert).
Geometrisch bedingt spießt sich das Material immer in der Spitze, da man direkten Kontakt hat mit der gegenüberliegenden Seite.
Bei massiven Fassungen hilft ein leichtes abfräsen der Spitze - klingt unlogisch - doch durch das entfernte Material schafft man Platz für die Verformung von der Seite. Zwischendurch abfeilen macht es aber auch.
Die Steinspitze und Rondiste (bei empfindlichen Steinen) immer ausjustieren. Im Optimalfall liegt der zu fassende Stein knapp unterhalb der Rondiste auf der Auflage auf.
Fassrand ca. im 40° Winkel, damit man eine gute Hebelwirkung hat und das Material nicht mit nach außen gedrückt wird.

In der ersten Runde wird das Material Richtung Stein geschlagen. Nun kann er nicht mehr raus, man hat noch genug Abstand zur Rondiste.

Bei der zweiten Runde etwas Steiler, damit man das Material nach unten staucht, und der letzte Durchgang senkrecht von oben. Jede Zarge / Fassung federt - dünne mehr als ganz dicke. Würde ich versuchen den Stein durch schräge Schlage des Punzens zum Halten bringen wollen, so würde das Material nach der Krafteinwirkung immer ein Stück zurückfedern. Die Gefahr den Stein zu beschädigen ist enorm. Setze ich hingegen zuletzt den Punzen senkrecht an wird das Material nach unten gestaucht / komprimiert. Ähnlich, wenn ich einen Vierkant senkrecht von oben schmiede - das Material wird z.B. durch die Finne des Hammers nach unten gestaucht und seitlich verformt. Es ist einfach ein Prinzip der Hebelwirkung. Meiner Meinung nach passieren die meisten Steinschäden durch falsche Anwendung dieser Gesetze.

Wenn ich also im Bereich der Rondiste noch genug Freiraum habe, damit er sich noch minimal bewegt, wird dieser erhalten bleibe, wenn ich zuletzt direkt senkrecht den Punzen Ansetze. Der Druck kommt nur von oben.
Da der Stein mit der Zeit Schläge abfedern muss, hilft zudem dieser Freiraum im Bereich der Rondiste. Es ist dann irrelevant welche Steinform gefasst werden soll. :)


Alles Liebe


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Beitrag Verfasst: 08.03.2019, 01:29

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